Von verpufften Zügen, verweigernden Weckern und leeren Schuhfächern
Was war das für ein Morgen. Kaum aufgewacht, hatte ich als Mannschaftsführer der 1. gleich den ersten Schrecken zu verarbeiten. Romans Zug aus Ludwigslust würde nicht fahren. Keine Ahnung wo der verblieben ist. Entgegen der offiziellen Info der Deutschen Bahn, war er einfach nicht da, auch nicht verspätet, er war weg. Hieß, Roman würde mit dem Nächsten ganze 20 Minuten nach unserer geplanten, gemeinsamen Abfahrtszeit eintreffen. Nun gut, das war schnell verdaut. Immerhin hatten wir genug Puffer für die Fahrt nach Greifswald eingeplant.
Arsalan und Lena trafen nacheinander am Grunthalplatz ein. Aber dann folgte Schrecken Nummer zwei, denn auch Tim tauchte nicht wie gedacht am Treffpunkt auf. Das Telefon allserdings auf lautlos. Normalerweise ja nichts ungewöhnliches, wer will schon an einem Sonntagmorgen um 7:30 Uhr telefonieren. Aber heute? Was also tun? Adressbuch aufgemacht und die ganze Familie Schramowski in Dauerschleife abtelefoniert. Stille. 20 später: Ja, Tim schläft wohl noch. {#$&=?/“*<‚#€} Dann also mit dem Auto hin zum Weckerlosen. 40 Minuten nach Plan aus Schwerin raus.
Wundersamer Weise, nein, Lena hat uns exzellent über die Autobahn und in die Hansestadt geführt, waren wir pünktlich in der Halle. Jetzt konnten wir uns voll und ganz auf das Hinspiel gegen den GSV 98, derzeitiger Tabellenzweiter, und das Rückspiel gegen die SG Sassnitz/Stralsund konzentrieren. Denn auch Anneke und Ersatzfrau Aylina waren da. Aber schon folgte der nächste Schreck. Tim: „Äh, irgendwie habe ich wohl meine Schuhe vergessen.“ Facepalm. Dankenswerter Weise halfen die Greifswalder aus und ein Ersatzpaar konnte aufgetrieben werden. Zwar eine Nummer zu groß und mit weniger Grip als gewohnt. Aber Tim hatte Schuhe.
Also ran an die Schläger und Bälle und ab ins Getümmel. Während Lena und Aylina ihr Doppel abgeben mussten, liefen Arsalan und ich zu Hochform aus. Nach verlorenem 1. Satz gewannen wir den nächsten einstellig. Im Dritten lagen wir 19:13 hinten, hatten aber Glück sowie die richtigen Ideen auf unserer Seite. Mit 22:20 holten wir den ersten Punkt für Schwerin. Roman und Tim spielten anschließend irgendwie Kopf- und planlos, holten dann aber doch noch Punkt Nummer zwei nach Hause. Roman, seines Zeichens Norddeutscher Meister U15, zeigte im folgenden 1. Herreneinzel eine sehr starke Leistung und gewann in zwei Sätzen gegen Pierron. Auch Tim gab alles, hatte aber aufgrund der rutschenden Schuhe am Ende das Nachsehen.
Sieg drei und vier heimste sich Greifswald im 3. HE und im Dameneinzel ein. Nun sollte einmal mehr das Gemischte Doppel über den Ausgang entscheiden. War vielleicht doch noch ein Unentschieden drin? Lena und ich trafen auf die beiden Routiniers Teichmann/Paul. Etappenweise lief es dann sogar extrem gut für uns. Vor allem der Start in den zweiten Satz war Sahne. Die Überraschung gelang uns dennoch nicht. Glückwunsch an die Gastgeber zum 5:3.
Durchatmen und weiter gegen die Spielgemeinschaft. Jetzt musste Zählbares her. Gerade weil wir in den 5 Herrenspielen als Favorit auf die Courts traten. Und so kam es auch. Nicht immer so deutlich wie gewünscht – Stichpunkt Schuhe – konnten wir letztendlich alle Doppel und Einzel für uns entscheiden. Aylina wurde diesmal von Anneke vertreten. Dennoch waren die Damen der Gegenseite einfach stärker. Das 6:2 der Hinrunde war dennoch drin. Dazu musste jetzt „nur“ das Mixed noch einmal abliefern. Ja, man kann aufführen, dass sowohl Lena als auch ich noch einen Infekt in den Knochen hatten, anzumerken war uns das glücklicherweise nicht. Und so spielten wir vor allem im Zweiten stark auf, retteten uns in den Entscheidungssatz. Am Ende fehlte nicht viel, das Spiel ging aber erneut an unsere Gegner. Immerhin, das wichtige 5:3 und damit zwei Tabellenpunkte sind unserem Team gelungen. Daumen hoch!
Einen vierten und diesmal auch echten Schrecken gab es zum Ende des Spieltages leider doch noch. Einen, der das Neubrandenburger Team betraf und sogar den Rettungsdienst verpflichtete. Schwerins ehemaliger Trainer Robert verletzte sich im Spiel schwer, so dass er voraussichtlich über Monate ausfallen wird. Was für ein Unglück. Wir wünschen unserem ehemaligen Wegbegleiter und Freund an dieser Stelle alles Gute bei der Genesung.
Es spielten: Patrick Dettmann, Roman Pokrasen, Tim Schramowski, Arsalan Yousefimoein, Lena Vater, Anneke Jandura, Aylina Kuhn
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Patrick